zur Arten-Suche zur Homepage-Startseite

Arten-Portrait Eriogaster.lanestris (Wollafter)

Gewählter Suchfilter: Gattung=Eriogaster Artname=lanestris Dt. Artname=Wollafter
Gruppe Spinner und Schwärmer.
Familie Lasiocampidae (Glucken).
Gattung Eriogaster.
06738 Wollafter
(Eriogaster lanestris)
FamilieLasiocampidaeGattungEriogasterArtlanestris
Eriogaster_lanestris_R_01.jpg
39 Bilder
ErstbeschreibungLINNAEUS (1758)
Verbreitung / BemerkungenEntlang von Landstraßen oder Autobahnen sind Mancherorts seltsame weiße Gebilde zu sehen, die den Nestern der Beutelmeise ähneln. So z.B. im unteren Isartal entlang der Autobahn zwischen Deggendorf und Pilsting. Es sind die Gemeinschaftsnester der Wollafterraupen. Sie werden gern an luftig stehende Birken, seltener auch an Winterlinden, Kirsch, Salweiden und weiteren Laubbaumarten, in besonnte Äste gewebt. Häufig befinden sich mehrere Nester an einem Baum in unterschiedlicher Höhenlage. An so befallenen Bäumen kann Kahlfraß entstehen, manchmal sind ganze Autobahnböschungen kahlgefressen (wirklicher Schaden entsteht dadurch nicht).
Sonnige Stellen an ständig luftbewegten Plätzen scheinen bevorzugt zu werden, vermutlich um das Nestklima gegen Pilze oder Bakterien trocken zu halten. Bei gesellig lebenden Tieren ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch. Die erwachsenen Raupen sonnen sich gern auf dem Nest oder auf Ästen. In manchen Jahren dutzend- oder hundertweise. Nach dem trocken-heißen Jahr 03 kam es zu einem Zusammenbruch der Population im unteren Isartal. 2005 sah ich hier kein einziges Nest mehr, im Sommer 08 dann lokal wieder Kahlfraß.
Die Puppen können in Zuchten mehrere Jahre überliegen, vermutlich übersteht die Art so auch in der Natur ungünstige Jahre. Die Falter fand ich im Freiland bislang noch nicht (Nachtrag: Mitte März 2012 konnte ich im Dungau einen „Massenschlupf“ der Art beobachten). Beutelnester sah ich im 7. 1994 auch an Birken an einer Landstraße im Schwarzwald bei Villingen. Auf der Baar, Pfohren bei Donaueschingen (Baden-Württemberg) an hochwüchsiger Schlehe. Im Heckengäu an Schlehe, hier nehmen die Nester eine unförmige röhrenartige Gestalt an.
Im Winter kalt-feucht gehaltene Puppen entließen bereits im Februar die meisten Falter, der Rest schlüpfte im darauffolgenden Frühjahr. Trocken gehaltene schlüpften erst nach Jahren. So überleben einige Tiere auch schlechte Jahre, trotzdem gilt der Wollafter inzwischen in vielen Regionen als verschollen.
Fundorte (Beispiele)2002 bis 2004 entlang der Autobahn zwischen Deggendorf und Pilsting praktisch durchgehend fast an jeder Birke. Heckengäu bei Ostelsheim, M.6.1988. Schwarzwald bei Villingen 1994. Baar, Pfohren bei Donaueschingen (Baden-Württemberg). 10.Juni 2016.
Eriogaster_lanestris_L_01.jpg Eriogaster_lanestris_L_02.jpg Eriogaster_lanestris_L_03.jpg Eriogaster_lanestris_L_04.jpg Eriogaster_lanestris_L_05.jpg Eriogaster_lanestris_R_01.jpg Eriogaster_lanestris_R_02.jpg Eriogaster_lanestris_R_03.jpg Eriogaster_lanestris_R_04.jpg Eriogaster_lanestris_R_05.jpg Eriogaster_lanestris_R_06.jpg Eriogaster_lanestris_R_07.jpg Eriogaster_lanestris_R_08.jpg Eriogaster_lanestris_R_09.jpg Eriogaster_lanestris_R_10.jpg Eriogaster_lanestris_R_11.jpg Eriogaster_lanestris_R_12.jpg Eriogaster_lanestris_R_13.jpg Eriogaster_lanestris_S_01.jpg Eriogaster_lanestris_S_02.jpg Eriogaster_lanestris_S_03.jpg Eriogaster_lanestris_S_04.jpg Eriogaster_lanestris_S_05.jpg Eriogaster_lanestris_S_06.jpg Eriogaster_lanestris_S_07.jpg Eriogaster_lanestris_S_08.jpg Eriogaster_lanestris_S_09.jpg Eriogaster_lanestris_S_10.jpg Eriogaster_lanestris_S_11.jpg Eriogaster_lanestris_S_12.jpg Eriogaster_lanestris_S_13.jpg Eriogaster_lanestris_S_14.jpg Eriogaster_lanestris_S_15.jpg Eriogaster_lanestris_S_16.jpg Eriogaster_lanestris_S_17.jpg Eriogaster_lanestris_S_18.jpg Eriogaster_lanestris_S_19.jpg Eriogaster_lanestris_S_20.jpg Eriogaster_lanestris_S_21.jpg