Verbreitung / Bemerkungen | Bei Tübingen konnte ich im Juli 09 an etlichen Haarstrangpflanzen die für borelii-Räupchen typischen Bohrmehlhäufchen finden. Größere "Häufchen" von ausgewachsenen Raupen im September dagegen kaum. Der größte Teil der Haarstrangpopulation befindet sich im Naturschutzgebiet und wird gepflegt. So wird z.B. ein Teil (ca 50%) der steilen Wiesenflächen im Spätsommer gemäht, der andere bleibt und wird nächstes Jahr gemäht. Also einjährig wechselseitige Mahd. Soweit so gut. Allerdings wird auch P. officinale niedergemäht. G. borelii aber braucht kräftige und stehende Haarstrangpflanzen mit vertrockneten Grasstängeln in unmittelbarer Umgebung, in deren Spalten oder zusammengerollten Blättern die Eier zur Überwinterung gelegt werden. Hier konnte ich Anfang 10. nach Einbruch der Dunkelheit öfter Falter anfliegen sehen. Auf den abgemähten Flächen kommt P. officinale nicht zur Samenreife, darüber hinaus dürften die Pflanzen durch den Verlust ihres Laubes geschwächt werden. G. borelii aber bevorzugt starke Pflanzen zur Ablage. Die Steilhänge können überwiegend nur durch schwere Handarbeit gemäht werden, z.B. mit Motorsensen. Die Haarstrangpflanzen sind zudem schon von weitem sofort als solche zu erkennen. Es sollte also wirklich kein Problem sein, besonders um die größeren Stauden mit gewissem Abstand herum zu mähen, zumal die Pflanze selbst schützenswert ist und dazu im Gebiet leider nicht besonders häufig vorkommt. |